Willkommen auf meinem Blog, ein kleines Berichts-und Erlebnistagebuch meines Jahresaufenthalts in Charkow. Ich hoffe er gefällt und interessiert euch Leser.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mich finanziell unterstützen. Ohne euch würde es nicht möglich sein, das X-Change Programm der Diakonie am Leben zu erhalten.

Auch wer neu auf mich gestoßen ist:
Ihr seid herzlich dazu eingeladen, euch
bei mir zu melden, Fragen zu stellen oder einfach ein Feedback zu geben. (kweigel@hotmail.de)

Ein schönes Jahr wünsche ich uns allen :-)

Donnerstag, 20. September 2012

Unterwegs mit der Tram

 Ich war mit der "Tram" unterwegs und dachte mir nichts dabei.
Doch bemerkte ich während der Fahrt etwas, was ich mir genauer ansehen musste.
 Ein unscheinbarer Eingang inmitten einer vollgesprayten Betonmauer...

 ...hinter der sich dieser wirklich sehr entspannt und schön gelegene See befindet.
Ich war selbstverständlich auch darin schwimmen!


Und das sozusagen mitten in Charkow 15 Minuten von zu Hause entfernt.
Gefällt!

Heimat 2.0


Die Balkonaussicht nach rechts hin

Balkonaussicht nach vorne hin
                                                         
 Balkonaussicht nach links hin


Die  gleiche Straße wie im oberen Bild in Nahaufnahme


Das Zuhause. Der (einzig) offene Balkon rechts im 8ten Stock ist meiner


Unsere Wohnung liegt im rechten Blockhaus


Eingang zum giganischen Markt "Barabashova" in dem sich die U-Bahn Station befinden, mit der ich zur Schule komme. Ein wahres Labyrinth...


Der "Mashrutka" Express






Samstag, 15. September 2012

Die ersten Tage

Jaa, wo soll man da anfangen... so viele Eindrücke, so viel passiert. Nach dem ich mich von der Fahrt erholt hatte, kam prompt Maryna vorbei und es ging einkaufen. Lebensmittel, Besteck, Geschirr, Allzweckreiniger.. was man eben alles so braucht im Alltag. Am nächsten Tag haben wir uns die Stadt angeguckt; wie fährt man wann mit welchem öffentlichem Verkehrsmittel? Zur Verfügung stehen "Mashrutka" (kleine Busse, die oft überfüllt und recht unangenehm werden können), "Trolli-Busse" (Doppelbusse, die es erst seit der EURO 2012 gibt), die Straßenbahn ( die recht holprig unterwegs ist) und die Metro. Doch ist anzumerken, dass eine Fahrt in einer Linie maximal 3.5 Krivna kosten. Umgerechnet sind das ca.35 Cent. Da denke ich, kann man ja wohl nicht meckern... Fahrpläne sind zwar nicht vorhanden, doch wartet man eigentlich nie länger als 15 Minunten auf die nächste...wasauchimmer :-)

Zu meiner Hauptarbeitsstelle:

Ich verlasse unser Blockhaus, gehe 5 Minuten bis zum Trollibus der Linie 24. Fahre mit diesem so 15 Minuten bis zur U-Bahn Station "Akademika Barabashova". Mit dieser bis zur Station "Universität"(10 Minuten) und noch 5 Minuten Fußmarsch bis ich beim Blindeninternat- und Gymnasium angekommen bin.

Dort erwartet mich immer Montags bis Donnerstags um halb 1 die zweite Klasse bei ihrer gerade zu Ende gehenden letzten Unterrichtsstunde. Danach gehts in die Schlafräume umziehen und dann gibt es Mittagessen. Nach dem Essen raus auf den großen Hof mit viel Platz, verschiedenen Klettergerüsten und einer Rutsche. Manche der Kinder sind in dieser Zeit auch mit ihren Instrumenten üben oder singen im Schulchor. Am Nachmittag wird es für die zweite Klasse wieder etwas ernster. Es sind die Hausaufgaben zu erledigen. Ob Lesen üben, Mathematik, Englisch, Russisch, die Kinder werden dafür, dass sie die zweite Klasse besuschen, ziemlich gut geschult, denke ich. Um 7 gibt es ist Abendessen und dann geht es in Richtung Schlafraum ins Bett. Zeit für mich nach Hause zu fahren, Ihr wisst ja wo es lang geht ;-)

Drei von den Kindern meiner Klasse sind blind, die anderen drei sehen stark eingeschränkt und alle sind geistig behindert in verschiedener Weise.(Trisomie 21, starke Lernschwäche, [...] ) Doch das hält sie ganz gewiss nicht davon ab hin und her zu rennen, zu schreien und zu quieken, sich gegenseitig zu peinigen und doch wieder zu trösten. Kinder eben. Ich bin erfreut wie gut das soziale Verhalten untereinander ist. Die Kinder, die sehen können unterstützen die anderen wie selbstverständlich.

Meine Zweitarbeitstelle ist die Kindergruppe der  lutheranisch-evangelischen Gemeinde. (Infos dazu folgen)


Dienstag, 11. September 2012

Angekommen

Nach einer ca. 40stündigen Busreise von Frankfurt nach Charkow mit Zwischenhalt Kiev hat uns unsere Mentorin Maryna am Busbahnhof abgeholt. Gleich das erste Problem war das viele Gepäck was einfach nicht alles in unser Taxi passen wollte..Kurz überlegt und schnell noch ein Taxi für uns bestellt. Mit uns sind Miriam, Margarete (meine beiden Mitbewohnerinnen) und ich gemeint.Unsere Wohnung befindet sich in einem ganz typisch sowjetischen Blockgebäude im 8ten Stock. Sie ist zwar recht klein, doch ist alles da was man benötigt; Toilette, Waschbecken und Dusche, kleine Küche mit Essenstisch an dem sich 4 Leute noch recht gemütlich zusammenfinden können und für jeden ein Zimmer. Und das beste: Ich habe ein Zimmer mit Balkon mit freier Sicht auf unser Stadtviertel! Dann mal gute Nacht, die Fahrt war doch recht anstrengend...